Fresssucht wird medial als nicht so interessant erachtet wie Magersucht oder Bulimie. Tatsächlich aber ist sie die häufigste Essstörung, die es in Deutschland gibt. Von Fresssucht sind rund 2 Prozent der Bevölkerung betroffen. Due Sucht äußert sich in Fressattacken, bei denen innerhalb kurzer Zeit Unmengen an Nahrung aufgenommen werden. Es handelt sich dabei zumeist aus Lebensmittel, die stark verzuckert sind und durch ihre Zusammensetzungen ungesund sind. Due Ursachen dieser sogenannten „Binge-Eating-Störungen“ liegen in der Psyche der Betroffenen begründet. Die Behandlung ist daher von fachpsychotherapeutischem Personal vorzunehmen. Die Reduktion des Gewichtes ist bei der Behandlung von Fresssucht eher zweitrangig. 90 Prozent der Patienten, die abnehmen, erlange im Lauf der Zeit wieder ihr altes Gewicht oder sogar ein noch höheres, das haben Langzeituntersuchungen über Zeiträume von 5 Jahren ergeben. Das vorrangige Ziel einer erfolgreichen Behandlung ist daher die Verminderung der Heißhungerattacken und die Einführung eines geregelten Essverhaltens der Patienten. Hierbei kann es nur um die Stabilisierung des Selbstwertgefühls gehen, das bei den Betroffenen in aller Regel stark angegriffen ist. Nicht zuletzt die zahlreichen Diäten, die immer wieder abgebrochen wurden und zu Rückfällen des alten Verhaltens geführt haben, tragen zu diesem niedrigen Selbstwertgefühl bei. Menschen, die an sich Anzeichen von Fresssucht erkennen, sollte einen Arzt oder eine Beratungsstelle aufsuchen.