Lediglich 13 Spielcasinos gab es im Jahr 1974 in Deutschland. Zehn Jahre später waren es bereits 27, inzwischen liegt die Zahl bei über 50 Spielcasinos. Hinzu kommen unzählige Angebote im Internet, die zum Pokern oder anderen Spielen einladen. Es sind jedoch nicht nur die spielsüchtigen Kartenspieler, die Hilfe benötigen. Auch der einarmige Bandit oder Glück- und Lotteriespiele können süchtig machen. Die Problematik ist immer die Gleiche. Der Betroffene verliert nach und nach die Kontrolle über seine Spielsucht, er muss das Risiko (den Einsatz) immer weiter erhöhen, um die Sucht befriedigen zu können. Das Gefühl für die Verhältnismäßigkeit oder eine realistische Einschätzung der Situation geht dem Süchtigen vollständig verloren. Er verbringt immer mehr Zeit in Spielhallen oder Casinos und vernachlässigt soziale Kontakte und Familienangehörige. Die Folge ist eben der Vereinsamung in nahezu allen Fällen ein finanzielles Desaster. Da der Spieleinsatz immer wieder erhöht wird, um die Verluste durch hohe Gewinne auszugleichen, kommt es zu einer Verschuldung, die bald auch die Existenz bedroht. Häufig sind es kleine Gewinne im Alltag, die zur Spielsucht führen können. Das Glücksgefühl des Gewinnes erzeugt das Gefühl, dass es so weiter ginge und verführt zu weiterem Spielen, das später ausufert. In Deutschland gibt es rund 200.000 Spielsüchtige, die sich in therapeutischen Selbsthilfegruppen wie die „Anonymen Spieler“ zusammen geschlossen haben. Hilfe bieten auch Ärzte und Therapeuten.